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Gedanken zum Anreiten der Jungpferde

 

Vor relativ genau 10 Jahren hat das Western Horse in seiner Ausgabe 8/2007 einen Artikel von mir zum Thema Jungpferdeausbildung veröffentlicht. Auch wenn sich seit dem viel getan hat, wie etwas das Verbot einiger Verbände 3jährige Pferde unter dem Sattel vorzustellen, gibt es noch immer genug Anlass zur Diskussion zu diesem Thema.

 

YouTube ist voll von Videos in denen 2/3jährige Pferde Stoppen, Drehen und Wechseln als gäbe es kein Morgen mehr oder in denen 2jährige Pferd lopen wie ein Seniorpferd auf der World Show und das ganze nach nur 2 Monaten Training. Solche Videos führen dann immer wieder zu den altbekannten Diskussionen zwischen denen die es toll finden und denen die es verabscheuen. Da fallen dann Bezeichnungen wie „Wendyfraktion“ oder „Kinderarbeit“ um nur die harmlosen zu nennen. In meinen Augen ist das aber gar nicht der ausschlaggebende Punkt um den es geht.

 

Jeder muss für sich selbst entscheiden, in welchem Alter er sein Jungpferd starten lassen möchte oder es selbst startet. Was in meinen Augen aber eine unumstößliche Wahrheit ist, ist der Sinn und Zweck der Grundausbildung. Es geht hier nicht darum, in möglichst kurzer Zeit ein Pferd „ready to show“ zu bekommen. Die Grundausbildung ist viel eher dazu da, um für das junge Pferd einen möglichst stressfreien Übergang von selbstbestimmt zu fremdbestimmt zu erreichen. Außerdem soll es lernen, mit dem Fremdkörper Reiter, seine eigene Balance wiederzufinden. Es soll lernen, was Hilfen sind und wie es diese zu interpretieren hat. Es vergeht viel Zeit, bis der junge Pferdeköper die nötige Kraft, Muskulatur und Stabilität aufgebaut hat, um seine zukünftige Aufgabe als Reitpferd unbeschadet bewältigen zu können.

 

Bei einer korrekten und schonenden Jungpferdeausbildung rückt das Alter des Pferdes deutlich aus dem Fokus. Denn korrekt bedeutet nicht zuletzt ein Jungpferd in Anbetracht seines körperlichen und geistigen Zustandes zu starten und zu fördern. Nicht alle Jungpferde sind gleich und sie sollten immer als Individuum betrachtet werden. Es gibt viele gute Trainer, die genau diesen Ansatz verfolgen und einen sehr guten Job in Sachen Grundausbildung machen. Leider ist dies aber auch für einige Trainer nur eine leere Phrase die sich „catchy“ anhört und bei den Kunden gut ankommt. Das Ergebnis sieht dann häufig genug anders aus.

 

Aber auch die Pferdbesitzer sind hier gefordert. Ja, guter Beritt ist teuer. Aber er ist auch lohnenswert. Eine Grundausbildung ist nach 3 Monaten nicht abgeschlossen. Je nach Pferd kann sich diese Zeit um ein Vielfaches verlängern, kürzer ist sie sicher nie. Aber für das junge Pferd und seine Zukunft als gesundes Reitpferd, egal in welcher Sparte, und somit auch für den Besitzer, gibt es nichts Besseres als eine solide und vielseitige Grundausbildung durch oder zumindest in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Ausbilder.

 

 

Wie seht Ihr das? Wir freuen uns auf Eure Kommentare und Meinungen.

 

 

Wer Interesse an dem gesamten Artikel aus 2007 hat, findet ihn hier als Download:

 

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